Adipositas hat komplexe Ursachen – Warum „weniger essen“ oft nicht reicht

Viele Menschen mit Adipositas kennen diese Sätze nur zu gut: „Du musst einfach weniger essen.“ oder „Ein bisschen mehr Sport, dann klappt das schon.“ 

Solche Aussagen greifen jedoch viel zu kurz und werden der Komplexität dieser chronischen Erkrankung nicht gerecht. In unserer Praxis für Adipositaschirurgie in Frankfurt am Main ist es uns wichtig, mit solchen Vorurteilen aufzuräumen und unsere Patient:innen umfassend aufzuklären.

Ursachen von Adipositas: Ein Zusammenspiel vieler Faktoren

Adipositas entsteht selten aus einem einzigen Grund. Vielmehr handelt es sich um ein Zusammenspiel verschiedener Einflüsse, darunter:

• Genetische Veranlagung: Der Stoffwechsel und die Art, wie der Körper Energie speichert, sind auch genetisch mitbedingt.
• Hormonelle Dysbalancen: Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder ein gestörter Insulinspiegel können die Gewichtszunahme begünstigen.
• Psychosoziale Faktoren: Stress, Schlafmangel, Depressionen oder belastende Lebensumstände spielen oft eine entscheidende Rolle.
• Essverhalten und Lebensstil: Natürlich beeinflusst auch die Ernährung das Gewicht – aber das „Warum“ hinter dem Essverhalten ist meist vielschichtig.

Warum Diäten oft nicht ausreichen

Viele Patient:innen berichten von unzähligen Versuchen, das Gewicht mit Diäten, Fastenkuren oder Sportprogrammen zu reduzieren – meist ohne dauerhaften Erfolg. Der Grund: Der Körper reagiert auf langfristiges Übergewicht mit komplexen biologischen Anpassungen. Der Grundumsatz sinkt, das Hungergefühl steigt, der Körper „wehrt“ sich gegen den Gewichtsverlust.

Bei gegebener Indikation setzen medizinische Behandlungen wie die bariatrische Chirurgie an: Etwa bei einem BMI über 40 oder über 35, mit zusätzlichen Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus, Schlafapnoe oder immobilisierenden Gelenkerkrankungen. Eine bariatrische Operation kann Sie bei der langfristigen Gewichtsreduktion unterstützen.