Vorsicht bei bariatrischen Eingriffen im Ausland: Was Sie wissen sollten
02.09.2025
Eine Magenverkleinerung im Ausland scheint oft unkompliziert – doch fehlende Vorbereitung und Nachsorge können Komplikationen verursachen. Erfahren Sie, worauf Sie achten sollten.
Ein Eingriff zur Gewichtsreduktion im Ausland – eine einfache Lösung? Auf den ersten Blick scheint das Angebot verlockend: kurze Wartezeiten, günstige Preise und schnelle OP-Termine. Doch wer sich ohne ausreichende Vorbereitung und langfristige Betreuung für eine sogenannte bariatrische Operation (z. B. Magenverkleinerung) im Ausland entscheidet, geht ein erhebliches Risiko ein.
Wenn der Antrag abgelehnt wird – und der Blick ins Ausland wandert
In Deutschland ist eine Magenoperation zur Behandlung von Adipositas nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich – etwa wenn ein Body-Mass-Index (BMI) über 40 oder ab 35 mit Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Schlafapnoe vorliegt. Außerdem ist ein strukturiertes multimodales Therapiekonzept (MMK) gesetzlich vorgeschrieben.
Das bedeutet: Vor der Operation müssen mehrere Monate lang Ernährungstherapie, Bewegung und psychologische Begleitung nachgewiesen werden.
Wird der Antrag bei der Krankenkasse abgelehnt, erscheint für viele Patient:innen der Weg ins Ausland als einziger Ausweg. Doch hier sollte Vorsicht geboten sein!
Was bei Auslandsoperationen oft vergessen wird
Dr. Hristo Nikolaev Kolev, Facharzt für Adipositaschirurgie in Frankfurt, erklärt in einem Interview mit dem Leading Medicine Guide:
„Viele Patienten wissen tatsächlich gar nicht genau, welche Operation sie im Ausland erhalten haben. Manche sagen nur, sie hätten eine Magenoperation oder Magenverkleinerung bekommen. Dabei gibt es aber verschiedene Verfahren.“
Die Probleme beginnen oft schon kurz nach dem Eingriff. Viele Kliniken entlassen die Patient:innen bereits nach wenigen Tagen – eine fundierte Nachsorge fehlt. Auch Sprachbarrieren, unklare OP-Berichte und unterschiedliche Hygienestandards erschweren späteren Ärzt:innen in Deutschland die Behandlung von Komplikationen.
Typische Risiken sind z. B.:
- Undichte Nähte (Nahtinsuffizienzen) mit Bauchfellentzündungen
- Mangelerscheinungen (z. B. Eisen, Vitamin B12) durch fehlende Supplementierung
- Unklare Dokumentation, die die medizinische Nachsorge erschwert
Warum Nachsorge so wichtig ist
Eine Magen-OP ist nur der Anfang. Ernährungsberatung, Blutuntersuchungen und Supplementierung (z. B. Vitamine, Eiseninfusionen) sind lebenslang notwendig – idealerweise in enger Zusammenarbeit mit dem Hausarzt. Fehlt diese Betreuung, kann es zu gesundheitlichen Schäden oder einer erneuten Gewichtszunahme kommen.
Wenn Sie über eine bariatrische Operation nachdenken:
- Lassen Sie sich in Deutschland umfassend beraten.
- Gehen Sie den sicheren Weg mit strukturierter Vorbereitung und medizinisch begleiteter Nachsorge.
- Bedenken Sie: Qualität, Sicherheit und Langzeitbetreuung sind entscheidend.
Zum vollständigen Interview mit Dr. Hristo Kolev im Leading Medicine Guide: Adipositas-Antrag abgelehnt – sind bariatrische Eingriffe im Ausland gefährlich?
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